[ein Gastbeitrag von Enrico]
Im Mai 1989 kam ich vom sogenannten „Pflichtwehrdienst“ von der NVA (nationale Volksarmee) zurück. Ich durfte dort den Blödsinn von ideologisch organisierten Militärstrukturen nochmals durchleben. Es war eigentlich wie eineinhalb Jahre Knast. Typen, die man „draussen“ wahrscheinlich gar nicht angeschaut hätte, hatten dort Offiziersuniformen an und sagten einem, wo es lang geht. Man hatte sie zu grüssen und ihre Befehle zu befolgen.
Später erzählen natürlich Viele die lustigen Episoden aus dieser „Dienstzeit“. Irgendwie hatte man sich arrangiert und man wusste, wenn man den „Dienst“ verweigert, dann geht man 2 Jahre in den wirklichen Knast, der natürlich noch schlimmer war. Ausserdem sahen die Meisten diese Dinge irgendwie als „normal“ an. Schliesslich war mein Grossvater und auch mein Vater schon in der selben Kaserne gewesen. Natürlich waren die „DienstHerren“ damals andere….doch Moment mal – ist das wirklich wahr? Ist das die Wahrheit, dass die scheinbaren „Herren“ über die Menschen andere waren als damals?
Ich war dann noch demonstrieren in Leipzig,
… gemeinsam mit 300 000 Menschen. Was für eine Kraft und Macht war da zu spüren, als wir riefen: WIR SIND DAS VOLK!
Es schallte von den Hauswänden und wir glaubten tatsächlich, dass wir als Volk eine Wende herbeigeführt haben. Und schliesslich gab es diesen „Staat“ DDR im Spätherbst quasi nicht mehr.
Viel später erfuhr ich erst (vor ein paar Wochen!!!), dass die vorausgegangene Grenzöffnung in Ungarn zu Österreich von einem Hohenzoller organisiert worden ist – von einem, der Mitglied in einem Verein war, der den sogenannten Callgerie-Plan in ihren Direktiven stehen hat. Vom sogenannten verordneten „Klassenfeind“ also!! Das hatte man uns in der gerichteten Geschichtsschreibung nicht erzählt!
Kurz spürten wir 1989 unsere Macht als Menschen und ich glaube, sie hatten kurzzeitig wirklich Angst vor uns – dem Volk.
Aber nun war erst mal die sogenannte „Wiedervereinigung“, die gar keine war. Es war im Grunde genommen eine Vereinnahmung. Wir wurden bestohlen und verkauft. Eine Mauer wurde abgerissen, doch es wurde eine neue Mauer in die Köpfe einprogrammiert – zwischen „Ost“ und West.
Die auserlesenen oder aussortieren „Wessis“ kamen über uns, wie eine Sturmflut. Während wir noch mit glänzenden Augen in den übervollen Kaufhäusern standen, wurde hinter unserem Rücken unsere Heimat verschachert. Die Mafia besetzte alle Plätze in Politik und Wirtschaft und füllte sich die Taschen. Ganze Betriebe wurden für eine „deutsche“ Mark an sogenannte Investoren verscheuert. Das Volk gleich mit.
Ehemalige Stasi-Mitarbeiter tauchten plötzlich in der Politik auf und halfen mit, Land und Volk zu verraten und zu verschachern. Wir Naivlinge glaubten wirklich, dass es freie Wahlen geben würde, „Demokratie“, Wohlstand, Reisefreiheit und überhaupt – die totale Freiheit eben.
Ich war damals voller Hoffnung auf sogenannte blühende Landschaften und darauf, dass uns nun ein „neuer“ grosser Bruder an die Hand nimmt und ins Paradies führt. Und ich glaube diese Hoffnung haben auch heute wieder so Einige.
Der alte „grosse“ Bruder, die Besatzer, also die Russen, zogen damals ab und nahmen noch mit, was sie konnten – oft unter den Augen der Polizei.
Die anderen Besatzer blieben, bis heute. Wieso eigentlich?
Doch damals wurde ich mit einer neuen Erfahrung konfrontiert, die es bei uns quasi früher nicht gab: Arbeitslosigkeit. Plötzlich wurde ich vom gefragten Arbeiter zum Menschen zweiter Klasse.
Nach der Hoffnung kam die Resignation und Neuanfänge. So lernte ich noch einen neuen Beruf : Maurer. Der Bauboom war da und ich wollte dabei sein. Karriere machen. Doch es kam anders. Der Bauboom ging vorbei und die Firma schloss. Dann lernte ich Versicherungsfachmann. Doch um so mehr ich Einblick haben konnte in das Betrugs-Bankenwesen, je weniger konnte ich diese Arbeit machen und hörte schliesslich auf damit.
Jetzt ist ein neuer Wandel.
Während er auf höherer Ebene für mich schon gelaufen ist, so wird er in der Materie nun auch auf „grosser“ Bühne langsam sichtbar. Die alten Sklavenhalter und ihre Gesellen (deswegen Gesellschaft) schlagen noch wie waidwunde Tiere um sich. Immer mehr Wahrheiten kommen ans Licht und wer nicht ganz die Augen zukneift, kann sie auch sehen.
Damals 1989 war es eine friedliche Revolution. Und diesmal? Wird es eine Evolution? Wird sie friedlich? Trotz der, vom alten Deep State schon von langer Hand vorbereiteten Konfliktpotentiale, al la George Soros zum Beispiel? Ich wünsche es mir, doch ich kann es nicht wissen. Und ich glaube, es kommt auch auf uns an. Nun rückt scheinbar die „Stunde Null“ immer näher. Die Fassade ist schon abgeblättert und viele Löcher sind in der Bausubstanz sichtbar. Ein Gerippe hält noch mühsam alles zusammen. Doch auch da werden Rostlöcher immer grösser – auf allen Ebenen. Der Dreck von vielen Jahrhunderten wird sichtbar.
Ich mag mich gar nicht mehr so recht damit beschäftigen.
Und was wird dann? Habt ihr Visionen? Habt ihr ein inneres Bild, wie es aussehen könnte? Wo seht ihr euch dann? Wie sieht die Welt um euch herum aus? Wo sind die, die uns tagtäglich drangsalieren und abzocken und belügen? Nehmen wir sie mit? Können wir uns vergeben, dass wir sie sooo lange gewähren liessen? Sie bezahlt und genährt haben? Mitgemacht haben? Können wir das?
Ich vermute mal, das genau das Voraussetzung ist dafür, dass wir eine neue Welt erschaffen. Ich spreche nicht von vergessen oder verdrängen, sondern von Heilung und davon, dass wir diesmal die Augen aufmachen und keine Verantwortung mehr abgeben – denn NIEMAND kann sie für uns übernehmen, niemals und zu keiner Zeit! Das konnten wir doch lernen, oder?
Jeder von euch wird gebraucht werden.
Bald. Sehr bald. Ich gebe zu, dass ich die Worte „bald“ schon oft gehört habe und ich selbst fühle eine gewisse Müdigkeit, wenn ich es lese; denn viele von uns und auch ich, warten schon lange darauf, dass wir wieder in Frieden und in Harmonie mit der Schöpfung leben können. Und mutig sind wir trotzdem weitergegangen, auch wenn der Weg schier endlos schien. Und steinig war er. Es war manchmal eher auch Stolpern und ein Straucheln, als ein Laufen. Manchmal haben wir ein Tanzen daraus gemacht!
Bleiben wir im Herzen und in der Wahrheit – das ist unsere einzige Möglichkeit. Und nehmen wir auch an, wenn wir mal „rausfallen“ – dann kehren wir eben zurück. Wer sollte uns hindern.
Wir sehen uns.
Herzlichen Dank Enrico!
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