„Du bist wunderschön“, hauchte Georg und strich ihr über das seidig, glänzende Haar. Dann wickelte er eine der haselnussbraunen, hüftlangen Strähnen um den Zeigefinger, um dann mit geschlossenen Augen daran zu riechen. „Einzigartig bist du, eine duftende Blume mitten im Ozean.“
Sonnenuntergang
Seine Motorsegeljacht wog seicht auf den Wellen mitten im Meer. Liebevoll hielt er sie im Arm und drückte ihren Kopf ganz fest an seine Brust. „Dieser Sonnenuntergang, sein fantastisches rotgelbes Leuchten, wie es im Meer schimmert“, schwärmte er und strich ihr zärtlich über die leicht entblößten Brüste den Körper hinunter und umkreiste mit dem Zeigefinger ihren Bauchnabel. „Wie seidig deine Haut glänzt, so jugendlich und frisch.“ Vorsichtig glitt er mit seinen Händen über ihr wohlgeformtes Becken und kniff liebevoll in ihre Pobacke. „Du bist immer noch atemberaubend schön. Deine Augen glänzen wie Sterne am Himmel, deine Haut schimmert samtig im beginnenden Mondschein.“
Georg konnte nicht genug von ihr bekommen. Seine geliebte Marlene, sein Augenstern, seine Muse. Tränen füllten seine Augen, er fühlte sich mit einem Mal hilflos und allein. „Wenn du nur nicht immer so gemein zu mir gewesen wärst. Wie traurig es ist, dich hier liegen zu sehen und dennoch erfüllend, weil du endlich nur mir ganz alleine gehörst.“ Georg atmete tief ein, hob ihren schlaffen Körper an, um sie ein letztes Mal zu küssen. Kraftvoll umarmte er ihren leblosen Körper und liebkoste ihn.
Die Sonne war nun vollends untergegangen, die Sterne begannen am Himmel zu schimmern, das Meer um ihn war ruhig, beinahe beängstigend ruhig. „Ich habe es gehasst, wenn du mit anderen viel jüngeren Männern geflirtet hast und mich vor ihnen bloßstelltest. Ich weiß, dass du mich nur meines Geldes wegen geheiratet hast, aber warum musstest du mir das immer zeigen? War ich nicht immer gut zu dir?“ Georg wischte sich die Tränen abrupt von den Wangen und schubste die Leiche von sich.
Im Schein des Mondes konnte man die Würgemale an ihrem Hals erkennen. „Es hätte nicht so weit kommen müssen. Du hast es nicht anders gewollt“, sagte er trotzig und band ihr einen Stein um die Füße, der an Deck seiner Motorsegeljacht lag. Mit der Leichtigkeit eines jungen Mannes schleppte er Marlenes Körper zum Heck, um ihn im Meer zu versenken. „Keiner wird darauf kommen, dass ich dich umgebracht habe. Es war ein Unfall, schließlich hast du nie schwimmen gelernt. Wieso sollte ein alter Mann wie ich seine junge Frau töten. Welches Motiv sollte ich haben?“ Mit diesen Worten verschwand die Leiche im Wasser. Beruhigt ging Georg zu seinem Funkgerät, um einen Notruf zu senden, hisste zeitnah die Segel und setzte zur Unterstützung den Motor des Schiffes kurz in Gang.
Im Morgengrauen
Als er im Morgengrauen den Hafen erreichte, stand bereits die Polizei am Ufer. „Wir haben den Ort laut ihrer Koordinaten mit dem Hubschrauber abgesucht. Leider konnten wir ihre Frau weder lebend noch tot finden“, kam ihm der Kommissar entgegen. Georg wollte gerade seine Trauermine aufsetzen und antworten, als er bemerkte, dass seine Segeljacht sich nur schwerfällig steuern ließ. Er wollte den Motor zu Hilfe nehmen, um besser an die Anlegestelle zu kommen, aber dieser sprang nicht an. Besorgt ging er ans Heck, um nachzusehen, woran das liegen könnte. Der Kommissar folgte ihm und verlangte nach dem Tau, um zu helfen. Doch dann sah er das, worauf Georg entsetzt starrte. Marlenes Leiche hatte sich in der Motorschraube verfangen.
Oder wie wäre es mit diesem Ende?
Als er im Morgengrauen den Hafen erreichte, stand bereits die Polizei am Ufer. „Wir haben den Ort laut ihrer Koordinaten mit dem Hubschrauber abgesucht. Leider konnten wir die Leiche ihrer Frau im Meer nicht finden“, rief ihm der Kommissar entgegen. Georg wollte gerade seine Trauermine aufsetzen und antworten, als er bemerkte, dass seine Segeljacht sich nur schwerfällig steuern ließ. Er wollte den Motor zu Hilfe nehmen, um besser an die Anlegestelle zu kommen, aber dieser sprang nicht an. Besorgt ging er ans Heck, um nachzusehen, woran das liegen könnte. Der Kommissar hatte zwischenzeitlich das ihm zugeworfene Tau in der Hand und versuchte zu helfen. Er zog kräftig daran, das Boot ruckte und Georg, der gerade seinen Körper über die Reling beugte, fiel kopfüber ins Wasser. Georg ging unter und versuchte, sich an der Heckschraube wieder hoch zu ziehen, dann erkannte er mit Schrecken, dass er sich mit dem Fuß im Sack verfangen hatte, in dem Marlene steckte und den er die ganze Zeit mitschleifte. Er konnte sich nicht mehr befreien.
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