Jagen ist anstrengend, jagen will gekonnt sein. Die Bestimmungen um den Jagdschein zu erhalten sind recht streng gehalten, man muss viel lernen und sich bewehren. Dennoch gibt es Jäger, die einen Jagdschein besitzen und nicht schießen können. Obwohl ein Jagdschein spätestens nach drei Jahren verlängert werden muss, unter bestimmten Auflagen, kommt es dennoch oft zu schwerwiegenden Unfällen.
Der Jagdschein
Ich will das mal mit dem Führerschein vergleichen. Der ältere Mensch hat auch hier Einbußen in Form von Reaktionsverzögerungen. Fahrlässige „dumme“ Unfälle passieren oft den älteren Menschen. Deshalb überlegt man, ob es nicht besser wäre, die Autofahrer ab einem gewissen Alter auf den Prüfstand zu stellen. Man liebäugelt damit bislang nur den Gesundheitszustand zu überprüfen – nicht die Fahrtauglichkeit. Mit dem Jagdschein verhält es sich nicht anders. Der Jagdschein wird nach maximal 3 Jahren um weitere maximal 3 Jahre verlängert. Der Jäger muss keine neue Prüfung durchlaufen, sondern nur nachweisen, dass er schon mal eine Prüfung gemacht hat (irgendwann vor 40 Jahren). Desweitern muss er nur nachweisen, dass er versichert ist, einen gültigen Waffenschein hat und sein Führungszeugnis keinen Eintrag vorweist.
Jagdunfälle sind keine Ausnahme
Michael Tsokos ist Rechtsmediziner und Professor an der Charité in Berlin. Ich habe seine Bücher verschlungen. Eine Geschichte fand ich recht spannend und zeigte mir, dass man eben nachlässig wird, wenn keine Disziplin mehr vorhanden ist. Viele Jäger sichern ihre Gewehre nicht mehr, sei es aus Faulheit oder Vergesslichkeit, in dem Moment passieren die häufigsten dummen Unfälle. In dieser Geschichte beschreibt Tsokos, wie ein Jäger sich selbst erschoss. Beim Absteigen seines Hochstands war das Gewehr nicht gesichert. Der Jäger zog das Gewehr hinter sich her und übersah, dass der Abzugshahn sich an einem Knopf des Sitzkissens festgeklemmt hatte. Als er das Gewehr runterziehen wollte, löste sich der Schuss. Das Schrot durchlöcherte ihn von der Schulter bis in die tiefsten Eingeweide. Im Kreis Donnersberg bei Koblenz haben sich zwei Jäger gegenseitig erschossen, weil sie dachten, es sei Wild.
Ganz ehrlich, solange sich die Knallköppe selbst wehtun oder umbringen, ist mir das egal, sie sollen nur andere aus der Schusslinie lassen.
Fetzjagd statt Hetzjagd mit Schrot
Es gibt tausend Argumente, die gegen das Jagen sprechen. Wir brauchen keine Menschen, die mit Schrot auf Hasen, Fasanen und andere Tiere schießen. Das ist keine Hetzjagd, sondern eine Fetzjagd. Kein Mensch isst das Fleisch, wenn das Tier in Stücke gerissen wurde. Aber die Jäger brauchen ja ein Erfolgserlebnis. Jagen ist nicht so einfach und ein Tier richtig zu erlegen, mit einem Blattschuss, sodass es sofort tot ist, ist eine Kunst. Aber die oft alten und betüddelten Jäger (vielleicht noch mit Jägermeister abgefüllt) können das Gewehr ja nicht mal richtig gerade und ruhig halten. So nehmen sie Schrot, damit wenigsten etwas am Tier erschossen wird. Ist es dann zu Tode gehetzt, vielleicht noch durch den Jagdhund, wird noch mal kräftig draufgehalten. BUMMM – tolle Leistung. Eh man, denen muss ja tierisch einer abgehen dabei.
Förster versus Jäger
Ein Förster ist auch Jäger, aber er käme nie auf die Idee, mit Schrot zu schießen. Ein Förster macht keine Hetz- oder Treibjagd, sondern legt sich auf die Lauer und reduziert gezielt den Bestand. Ein Förster – zumindest die, die ich kenne, mögen keine Jäger, weil diese „Schlächter“ mit Tierliebe nichts am Hut haben. Meine Försterfreunde schon. Sie erschießen die Tiere gekonnt und so, dass sie nicht leiden müssen. Da mir in meinem alten Heimatort die Förster immer zur Seite gestanden haben gegen die Jäger, denke ich das diese Aussagen zutreffen.
Selbst gemachte Tier-Bestands-Probleme
Was war einmal, … da hatten die Jäger nichts zu schießen, weil der karge Winter die Rehe reduziert hat, der Wolf die Frischlinge gerissen hat und Gevatter Frost den Wildgänsebestand begrenzte. Was macht der schlaue Jäger, er hilft den wilden Tieren beim Überleben. Er füttert das Wild im Winter und rotten den Wolf aus und sorgt für eine globale Erderwärmung, damit die Wildgänse nicht erfrieren. (Gut, das Argument war vielleicht etwas anmaßend – soll ja auch nur beispielhaft sein). Dass jetzt eine Überpopulation an Wild vorhanden ist, ist wohl klar.
Hier ein kleiner Einblick in ein Telefonat mit einem Jäger vom Amt
Ich fragte ihn, warum man überhaupt in der Form jagen muss.
Meint der Spitzklicker am Telefon: „Es gibt so viele Tauben, die müssen geschossen werden!“
Ich: „Es gibt so viele Maulwürfe, die dürfen NICHT getötet werden.“
Er: „Ja stimmt, aber Tauben sind Krankheitsüberträger.“
Ich: „Alle Vögel sind Krankheitsüberträger. Wollt ihr die alle vernichten?“
Er: „Nein, aber den Bestand angleichen.“
Ich: „Ach, ihr lasst demnach nur die Gesunden überleben. Das seht ihr dann alles in Sekunden durch das Zielfernrohr. Oh, die Taube ist krank – BUMMM. Ihr seit echt klasse. Respekt!“
Er grunzte leicht: „Es ist halt so.“
Ich: „Die Erde ist krank, vom „Parasit Homosapiens Spezies Jäger“ befallen, was halten Sie davon, wenn sie anfangen mal ein paar Jäger abzuschießen, damit das Gleichgewicht wieder hergestellt wird.“
Er: „ehm ….!“
Wilde Tiere benötigen keine Hege
Die Natur reguliert sich von selbst durch „Versuch und Irrtum!“ Der Mensch funkt dazwischen, weil er alles REGELN muss. Besonders die Deutschen müssen regeln. Alles muss gerade im Regal stehen, und wenn es zu klein wird, wird nachgebessert, statt mal zu ändern oder neu zu schaffen. Jeder weiß, wenn man etwas ausbessert, verlängert und verbreitert, ist es lange nicht so stabil, als wenn ich es verwerfe und neu schaffe. Leider habe ich so spontan keine Lösung parat, denn das betrifft ja nicht nur die Jagd, sondern alle Bereiche, die sich mit Tieren und vor allem Tierschutz befassen. Ist es Tierschutz das Wild zu füttern, zu hegen, um dann den Bestand wieder zu reduzieren, weil zu viel gehegt und gepflegt wurde?
Übertragen wir das mal auf den Menschen. Die Erde leidet an einer Überbevölkerung, weil die Medizin große Fortschritte gemacht hat und der Mensch länger (über)lebt. Das kann nur in die Hose gehen. Wir werden automatisch reduziert oder aussterben, weil es nichts mehr zu essen gibt. Wovon sollen die bald 10 Milliarden Menschen leben, soviel Anbauflächen gibt es nicht. Wir verdrängen durch Monokulturen das Tierreich. Tiere wird es nur noch in Aufzuchtstationen geben, weil kein natürliches Weideland mehr vorhanden ist, stirbt auch das Wild. Also das kann man jetzt seitenweise weiterspinnen. Es gibt nur ein ENDE – das ENDE des Menschen. Mutter Natur hat sich mal wieder geirrt. Auf ein Neuanfang, ohne den Virus Homosapiens.
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