Warum brauchen Menschen einen Führer? Diese Frage kann ich leider nicht beantworten, denn das ist mit suspekt. Ich persönlich brauche niemanden, der mir sagt was ich zu tun habe. Ich brauche keine 80 Millionen Gesetze um zu wissen, was Recht und Unrecht ist. Kleine Kinder, ja sogar Babys wissen dass man niemand anderen Schaden zufügen darf. Sie tasten sich heran und erkennen sofort, wenn ein anderes Baby oder Kleinkind nicht einverstanden ist, mit dem was das andere Baby tut. Sagen wir es haut einfach mal auf das andere Kind drauf. Dieses fängt an zu weinen und der Schläger hört sofort auf, weil er in der Lage ist Empathie zu empfinden, etwas, was nur wir Menschen kennen und fühlen können und zwar OHNE dass es uns jemand beigebracht hat.
Beobachte kleine Kinder beim Spielen
Wer selbst Kinder hat, wird sich an die Spielplatzszenarien erinnern, wenn es um die Schaufel geht oder den Bagger. Die Kinder kommen meist untereinander gut klar und regeln ihren Rechtskreis mit Worten oder Aktionen. Dann gibt es natürlich jene Kinder, die gleich flennend zur Mama rennen und einen Führer brauchen, der um das Recht des Kindes kämpft. Genau da liegt das Fehlverhalten der Erwachsenen. Statt dem Kind zu sagen, dass es das Problem selbst lösen soll, gehen die Erwachsenen hin und mischen sich ein, schon kommt der andere Elternteil des anderen Kindes und mischt mit — schwupp entsteht unter Umständen ein Kleinkrieg. Das ist es, was wir den Kindern suggerieren, aber nicht sollten. Wie soll ein kleiner Mensch Erfahrungen sammeln dürfen, wenn wir uns stetig einmischen, statt nur zu beschützen.
Beschützen heißt, darauf aufzupassen, dass dem Kind kein Leid geschieht. Eine Auseinandersetzung ist noch kein Leid. Vor Gefahren schützen heißt, vor Verletzungen zu bewahren, zum Beispiel vor Feuer, Gewitter, Sturm, Messer und andere Dinge, die das Kind erst kennenlernen muss. Eine einfache Auseinandersetzung stellt hingegen noch keine Verletzung dar. Das wäre erst der Fall, wenn ein großes Kind ein Kleines verprügeln will, um etwas zu bekommen. Wir sollten also lernen die Gefahren gut einzuschätzen, was wirklich schädlich ist, oder was zu einer gesunden Entwicklung des Kindes beiträgt.
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