Ich habe vor einiger Zeit über die neun Schleier geschrieben.
Damals war da viel Suche, viel Drängen, viel Frage nach dem Warum.
Heute lese ich diesen Text anders – nicht kritisch, sondern besonnen.
Nicht, weil er falsch war, sondern weil ich mich verändert habe.
Ich habe gelernt, daß Erwachen nicht darin besteht, immer mehr zu erkennen,
sondern immer weniger festzuhalten.
Erkenntnis und innere Freiheit
Lange Zeit dachte ich, Erkenntnis bedeute, die Dinge zu benennen,
die falsch laufen in dieser Welt.
Machtstrukturen, Interessen, Systeme – sie existieren.
Das zu erkennen ist keine Angst und kein Widerstand, sondern Nüchternheit.
Doch heute weiß ich:
Erkenntnis kippt dort, wo sie beginnt, meine innere Ordnung zu binden.
In dem Moment, in dem meine Ruhe davon abhängt,
daß etwas anderes verschwindet, entmachte ich mich selbst.
Es ist ein feiner, aber entscheidender Unterschied,
ob ich etwas erkenne
oder ob ich ihm Bedeutung für mein inneres Gleichgewicht gebe.
Macht wirkt nicht durch ihre bloße Existenz,
sondern durch Beteiligung.
Beteiligung kann Wut sein,
aber auch ständiges gedankliches Kreisen,
Empörung, Rechtfertigung oder Trotz –
selbst dann, wenn ich äußerlich ruhig bleibe.
Souveränität beginnt dort, wo ich klar sehe und innerlich frei bleibe.
Ich muß nichts bekämpfen,
nichts verdrängen,
nichts rechtfertigen.
Ich erkenne – und entziehe zugleich meine innere Beteiligung.
Nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus Freiheit.
Und ich habe erfahren,
daß Strukturen, denen kollektiv Bedeutung entzogen wird,
nicht gestürzt werden müssen.
Sie verlieren schlicht ihre Grundlage.
Die Schleier – aus heutiger Sicht
Der erste Schleier ist nicht Unwissen – er ist Identifikation.
Solange ich glaube, jemand sein zu müssen,
solange ich mich über Rollen, Meinungen oder Lager definiere,
sehe ich die Welt fragmentiert.
Der Schleier fällt nicht, wenn ich recht habe,
sondern wenn ich aufhöre, mich zu verteidigen.
Der zweite Schleier ist nicht Angst vor Wahrheit –
sondern Angst vor mir selbst.
Nicht vor dem, was draußen geschieht,
sondern vor dem, was in mir still werden will.
Angst entsteht, wenn Kontrolle wichtiger wird als Vertrauen.
Der dritte Schleier ist das Bedürfnis nach Erklärung.
Wenn alles einen Schuldigen haben muß,
wenn jede Ohnmacht ein Gesicht braucht,
dann bin ich innerlich noch gebunden.
Erkenntnis fühlt sich anders an.
Sie ist leise.
Sie braucht keinen Gegner.
Je weiter ich ging,
desto weniger interessierten mich die Geschichten.
Nicht, weil sie bedeutungslos wären,
sondern weil sie mich nicht mehr von mir selbst trennten.
Ich habe verstanden,
daß Macht immer dort wächst,
wo Menschen ihre eigene Schöpferkraft auslagern.
Behalte Deine Stimme.
Beerdige sie nicht in der Urne.
Der vielleicht schwerste Schleier
ist der Wunsch, erwacht zu sein.
Sobald ich mich als „wach“ bezeichne,
bin ich schon wieder jemand.
Stille kennt keine Titel.
Und dann kommt ein Punkt,
an dem nichts mehr gesucht werden muß.
Liebe ist dort kein Gefühl mehr,
sondern eine Haltung.
Nicht retten.
Nicht überzeugen.
Nicht kämpfen.
Einfach da sein.
Mit offenem Herzen
und klarer Grenze.

Christusbewußtsein
Das, was oft Christusbewußtsein genannt wird,
ist für mich kein Ziel.
Es ist ein Erinnern.
Daran, daß wir nicht hier sind, um recht zu haben,
sondern um lebendig zu sein.
Wie Kinder –
wach, spielerisch, verbunden.
Ich weiß heute nicht,
in welchem Schleier ich mich befinde.
Und vielleicht ist genau das der Unterschied.
Denn Bewußtsein fragt nicht mehr:
„Wie weit bin ich?“
Sondern nur noch:
„Bin ich gerade wahr?“
(Der ursprüngliche Text zu den neun Schleiern ist hier verlinkt:
https://wiensworld.de/die-neun-schleier-nach-don-hawkins
Er gehört zu meinem Weg.
Und Wege dürfen sich verändern.)
Die neun Schleier des Bewußtseins
(nach Don Hawkins, strukturiert)
- Schleier der Unwissenheit
„Ich weiß nicht, wer ich bin.“ - Schleier der Angst
„Ich muß mich schützen.“ - Schleier der Begierde
„Wenn ich das habe, bin ich ganz.“ - Schleier des Stolzes
„Ich habe recht.“ - Schleier der Schuld und Scham
„Mit mir stimmt etwas nicht.“ - Schleier der Anstrengung
„Ich muß mich verbessern.“ - Schleier der spirituellen Identität
„Ich weiß es.“ - Schleier der subtilen Trennung
„Ich bin der Zeuge.“ - Schleier des letzten Festhaltens
„Ich bin.“
Jenseits der Schleier
Kein Jemand.
Kein Etwas.
Quelle.

Literatur:
Symphonie der Zellen für die Hausapotheke

SOZ-Schmerzfrei

SOZ- Kinder

SOZ: Die Allchemie der Glücksmomente

Weitere Literatur zur Aromatherapie.
Besuche meine Telegramseite für mehr infos: https://t.me/Symphoniederzellen
Erkenntnis ohne Beteiligung
Allchemische Duftausrichtung – als Beispiel wie du mit Düften arbeiten kannst:
Innere Haltung vorweg (entscheidend):
Ich sehe klar.
Ich bleibe frei.
Ich gebe meine Energie nicht ab.
Der Duft macht nichts Neues, er erinnert was bereits vorhanden ist!
Duftkomposition (bewußt reduziert)
- Weihrauch (Boswellia carterii oder sacra)
Funktion: Abstand ohne Kälte
- klärt das mentale Feld
- löst Identifikation
- unterstützt den Zeugenstandpunkt, ohne Abhebung
👉 Erkenntnis ohne Überlegenheit
- Zypresse
Funktion: innere Aufrichtung
- stärkt Selbstcontainment
- verhindert emotionales Ausfransen
- hilft, Grenzen zu halten, ohne zu verhärten
👉 Ich stehe – ohne zu kämpfen
- Lavendel fein (kein Hochland-Lavendel, sondern weich)
Funktion: Nervale Entkopplung
- beruhigt Reaktivität
- verhindert gedankliches Kreisen
- erlaubt Wahrnehmung ohne Mitgehen
👉 Ich muß nicht reagieren
Optional (nur wenn gewünscht):
Copaiba – falls innerlich noch Ärger mitschwingt
→ löst unterschwellige Spannung, ohne zu sedieren
Konkrete Anwendung (minimalistisch)
Variante A – Inhalation (empfohlen)
- 1 Tropfen Weihrauch
- 1 Tropfen Zypresse
- 1 Tropfen Lavendel
Auf Taschentuch oder Handfläche.
Einmal tief einatmen.
Kein dreimal, kein Ritual.
Innerer Satz:
Ich erkenne – und bleibe bei mir.
Variante B – Roll-on (10 ml)
- Weihrauch 3
- Zypresse 3
- Lavendel 2
- optional Copaiba 2
→ mit Jojoba oder fraktioniertem Kokosöl auffüllen
Auf Nacken oder Solarplexus, nicht auf Herz.
Warum?
Weil es um Souveränität, nicht um Gefühl geht.
Woran Du merkst, daß es wirkt
Nicht an „mehr Frieden“.
Sondern an:
- weniger Bedürfnis zu erklären
- weniger innere Kommentare
- keine Lust zu diskutieren
- klare Entscheidungen ohne Drama
👉 Bedeutungsverlust tritt ein.
Warnhinweis (wichtig)
Wenn Du den Duft nutzt, um:
- Dich zu beruhigen,
- etwas „wegzumachen“,
- oder Dich über andere zu erheben,
dann verfehlt er seinen Zweck.
Erkenntnis ohne Beteiligung ist keine Distanzflucht,
sondern innere Souveränität bei offener Wahrnehmung.
